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Büro 1949 Braunschweig

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1949 wird Fritz Bauer Landgerichtsdirektor in Braunschweig. Aber wer ist Fritz Bauer? In diesem Raum wollen wir zeigen, mit welchen Ideen und Impulsen Fritz Bauer 1949 nach Deutschland zurückkam und wofür er sich nach seiner Rückkehr einsetzte.

Historischer Kontext

Der Sieg der vier Alliierten über den deutschen Faschismus täuscht nicht länger über die ideologische Spaltung der Welt in Ost und West, Sowjet-Kommunismus und Kapitalismus, hinweg. Am 4. April 1949 wird die NATOWas bedeutet das? als militärisches Bündnis des Westens gegründet. Wenige Jahre später soll der Warschauer PaktWas bedeutet das? folgen. Um einer innereuropäischen Spaltung vorzubeugen, wird am 5. Mai 1949 der EuroparatWas bedeutet das? gegründet. Er soll die westeuropäischen Staaten enger aneinanderbinden.

Die Differenzen der vier Besatzungsmächte Vereinigte Staaten von Amerika (USA), Großbritannien, Frankreich und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) zeigen sich auch im Umgang mit dem besetzten Deutschland. Sie führen zur Gründung zweier deutscher Staaten.

In den von den Westalliierten besetzten Gebieten wird am 23. Mai 1949 die Bundesrepublik Deutschland (BRD) gegründet.

Am 7. Oktober 1949 folgt die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Bereits während der Gründung beider Staaten manifestiert sich die neue Grenze zwischen Ost und West. Das viergeteilte Berlin, welches von der sowjetischen Besatzungszone umgeben ist, wird durch die östlichen Machthaber blockiert. Durch einen enormen Kraftaufwand gelingt es den USA, Großbritannien und Frankreich, die Versorgung ihrer Teile der Stadt (später West-Berlin) sicherzustellen – die sogenannte Berliner Luftbrücke.

Zeitgleich arbeiten deutsche Politiker*innen im Parlamentarischen RatWas bedeutet das? am GrundgesetzWas bedeutet das? für die Bundesrepublik Deutschland. Sie legen damit den Grundstein für unsere Demokratie und unser heutiges Zusammenleben. Das Grundgesetz wird am 23. Mai 1949 als vorläufige Verfassung von den drei Westzonen angenommen.

Stationen im Leben
von Fritz Bauer

Stationen im Leben von Fritz Bauer

Kindheit und Jugendjahre

Fritz Bauer wird 1903 in Stuttgart geboren. Er stammt aus einer deutsch-jüdischen Kaufmannsfamilie. Von Fritz Bauer ist ein Brief an seine Mutter Ella Bauer überliefert, in dem er den emanzipatorischen Geist im großelterlichen Haus in Tübingen, der Heimatstadt seiner Mutter, beschreibt. Seine Stuttgarter Familie steht religiösen Traditionen und Bräuchen fern. Sie lebt assimiliert und geht auch an hohen Feiertagen nicht in die Synagoge. Fritz Bauer selbst bezeichnet sich später als „glaubenslos“. Er ist kein Mitglied einer jüdischen Religionsgemeinde. In jüngerer Zeit wird ihm wegen dieser säkularen Einstellung fälschlich unterstellt, er wollte sein Judentum verheimlichen.

Ella Bauer mit ihrem Sohn Fritz © Fritz Bauer Archiv, Bochum

Der Knabe besucht die Volksschule und wechselt später auf das traditionsreiche Stuttgarter Eberhard-Ludwigs-Gymnasium. Hier erlebt Fritz Bauer als Kind erstmals Antisemitismus und Ausgrenzung. Mitschüler attackieren ihn: „Du und Deine Eltern, ihr habt Christus umgebracht.“ Deswegen will er als Kind Polizist werden, „weil man ihm mit dem Säbel nichts anhaben konnte“. Polizisten seien schließlich dazu da, dass niemandem Unrecht geschieht.

Die Großeltern Hirsch in Tübingen © Fritz Bauer Archiv, Bochum

Fritz Bauers Familie ist, sagt er später, „brav und bürgerlich“. Er erlebt eine behütete Kindheit in den letzten Friedensjahren des Kaiserreichs, niemand stellt sich vor, dass ein Krieg kommt. Doch Fritz Bauers Jugend fällt bereits in die Zeit des Ersten Weltkriegs, von dem die Familie wie viele andere im belgischen Badeort Blankenberge überrascht wird.

Eberhard-Ludwigs-Gymnasium © Fritz Bauer Archiv, Bochum
Stationen im Leben von Fritz Bauer

Erster Weltkrieg 1914-1918

Der „brave Bürgersohn“ Fritz Bauer wird wie viele von der nationalen Euphorie und der Kriegsbegeisterung angesteckt. Als Elfjähriger erlebt er mit seiner achtjährigen Schwester Margot, wie der Vater in den Krieg zieht und die Mutter sich ängstigen muss. Ludwig Bauer kehrt erst 1918 aus dem Krieg zurück.

 

Familie Bauer in Stuttgart © Fritz Bauer Archiv, Bochum

Als Jugendlicher erlebt Fritz Bauer in Stuttgart die deutsche Revolution von 1918/19Was bedeutet das?. Sie findet allerdings hier wie andernorts weniger auf der Straße als vielmehr im Saale statt. Noch als Schüler tritt Fritz Bauer, aufgerüttelt von der revolutionären und pazifistischen Bewegung nach dem Ersten Weltkrieg, der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei. Er will seinen Traum von mehr Gerechtigkeit in der Welt wahrmachen.  

Fritz Bauer mit seiner Schwester Margot © Fritz Bauer Archiv, Bochum

Nach dem glänzend bestandenen Abitur studiert Fritz Bauer in Heidelberg, München und Tübingen Jura und Evangelische Theologie. Er beendet sein Studium mit einer Promotionsarbeit über Die rechtliche Struktur der TrusteWas bedeutet das? bei Professor Karl GeilerWas bedeutet das?. Fritz Bauer steht eine glänzende Zukunft in der Wissenschaft bevor. Doch für ihn ist schon jetzt klar: Sein Weg führt in die juristische Praxis und in die Politik.

Eberhard-Ludwigs-Gymnasium © Fritz Bauer Archiv, Bochum

Von seiner Mutter Ella übernimmt Fritz Bauer die in fast allen Religionen und Kulturen bekannte Goldene Regel: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.“ Sie wird für ihn zum Maßstab seines Handelns.
Als Schüler tritt er, aufgerüttelt von der revolutionären und pazifistischen Bewegung nach dem Ersten Weltkrieg, der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei. Er will seinen Traum von mehr Gerechtigkeit in der Welt wahrmachen.

Notiz von Fritz Bauer mit der „Goldenen Regel“ © Fritz Bauer Archiv, Bochum
Interview

Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

In einem Interview mit der Holocaust-Überlebenden Renate Lasker-Harpprecht erzählt Fritz Bauer 1967 von seiner Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkrieges. Er war damals gerade elf Jahre alt. Seesterne spielen in der Geschichte eine große Rolle.

Hör dir jetzt das Interview an.

© Hessischer Rundfunk

Weimarer Republik und Aufkommen des Nationalsozialismus

Das Aufkommen des Nationalsozialismus und und SA-Terrors erlebt Fritz Bauer als Student in München. Die Ermordung von Reichsaußenminister Walther Rathenau erschüttert ihn wie viele andere. Für Bauer sind die Mordtat und der Radauantisemitismus alarmierend. Zusammen mit seinen Studienkollegen schreibt er einen Brief an Thomas Mann, in der Hoffnung, der Schriftsteller werde auf ihrer Seite stehen. Tatsächlich antwortet er ihnen und bald darauf geht Thomas Manns Rede an die Republik um die Welt.
Nach seiner Rückkehr nach Stuttgart – wo er jüngster Amtsrichter Deutschlands wird –, stellt Fritz Bauer sich an die Seite des dortigen SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher. Als Vorsitzender der Republikschutzorganisation „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ kämpft er unermüdlich gegen die aufmarschierenden Nazis und für den Erhalt der Republik.
Zusammen mit vielen anderen Widerstandskämpfer*innen wird Fritz Bauer nach der so genannten Machtergreifung im März 1933 verhaftet und ins Konzentrationslager Heuberg, später ins Ulmer Gefängnis gesperrt.

Fritz Bauer (re) auf einem Faschingsfest , 1920er Jahre © Fritz Bauer Archiv, Bochum

Exil in Dänemark und Schweden 1936-1949

Nach seiner Freilassung gelingt Fritz Bauer, der seinen Pass aus dem Gefängnis schmuggeln kann, die Flucht nach Dänemark. Die Nazis behaupten später mit einem gefälschten „Dokument“, er habe eine Unterwerfungsurkunde unterschrieben, um freizukommen.
In Dänemark engagiert Bauer sich in sozialdemokratischen Exilkreisen. Eine Tätigkeit, die er ab Ende 1943 im Exil in Schweden fortsetzt. Von Stockholm aus steht er mit Willy Brandt in Verbindung. Er setzt sich für die Einheit der Arbeiterbewegung ein und gründet mit Willy Brandt die Exilzeitschrift Sozialistische Tribüne. Sie bleiben auch nach 1945 in Verbindung.
Fritz Bauer bringt das Unrecht zur Sprache, welches die Verfolgten im NS-Regime erleiden. Er setzt sich früh gegen die Straflosigkeit der NS-Täter*innen ein und plädiert für ein internationales Strafgericht. Hierzu erscheint 1944/45 in Schweden, Dänemark und in der Schweiz – aber nicht in Deutschland – sein Buch Die Kriegsverbrecher vor Gericht.

Rückkehr nach Deutschland

"Der Jurist und Sozialdemokrat Fritz Bauer, der erst kürzlich nach Deutschland zurückgekehrt ist, ist in Braunschweig zum Landgerichtsdirektor im Landgericht ernannt worden." (Hinweis: Die eingeblendete Zeitung und ihr Inhalt ist keine originale Abbildung, sondern eine freie Nachbildung.)

Die Remigration ist für Fritz Bauer nicht einfach, keiner ruft die Exilierten zurück. Überlebende des Nazi-Regimes trifft die Wucht des schlechten Gewissens der Deutschen. Auf Rückkehrer*innen reagieren sie mit abwehrender Scham oder offener Wut.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Frühjahr 1949 – er wird Landgerichtsdirektor, dann Generalstaatsanwalt in Braunschweig – setzt Bauer sich für die Entnazifizierung und den Aufbau einer demokratischen Rechtsordnung ein. Ein weiteres Hauptanliegen ist für Bauer die Reform des Strafrechts.
Drohbriefe bis hin zu Morddrohungen, Hass und ungerechtfertigte Dienstaufsichtsbeschwerden, um ihn kaltzustellen, begleiten fortan Fritz Bauers Weg.

© Fritz Bauer Archiv, Bochum
Fritz Bauer Portrait Büro 1956
„Die Ablehnung des Emigranten war häufig groß; sie bestand vom ersten Augenblick, als ich im Jahr 1949 zurückgekehrt bin. Ich führe sie auf einen einfachen Grund zurück. Die Menschen, die mit den Emigranten zusammenkamen, empfanden ein schlechtes Gewissen. Ihre Reaktion war der Reflex dieses Gewissens. Die Emigranten erinnerten an Dinge, die man verdrängen wollte. Die Leute hatten Angst vor Fragen, die man etwa an sie richten könnte.“
Fritz Bauer in: Um uns die Fremde. Die Vertreibung des Geistes 1933-1945. Hrsg. vom Sender Freies Berlin, Berlin 1968, S. 69.
Fritz Bauer Portrait Büro 1956
„Es herrscht keine Klarheit über Sinn und Zweck der Strafe. Unser im autoritären Obrigkeitsstaat geborenes Strafrecht will in erster Linie die Tat strafen. Strafe ist Sühne für begangene Übeltat, für die der Täter Kraft seines freien Willens verantwortlich ist. Dieser Strafzweck kollidiert mit der Erkenntnis, dass ein Verbrechen Produkt von Anlage und Umwelt des Täters ist, also jedenfalls nicht ausschließlich auf dem bösen Willen des Täters beruht.“
Fritz Bauer in: Um uns die Fremde. Die Vertreibung des Geistes 1933-1945. Hrsg. vom Sender Freies Berlin, Berlin 1968, S. 69.

Fritz Bauer und die

Literatur

Fritz Bauer begann früh, Revolutionsliteratur wie zum Beispiel die Werke von Ernst TollerWas bedeutet das? und anderen expressionistischen Dichter*innen zu lesen. In einem Interview mit Renate Lasker-Harpprecht 1967 berichtet er auch von seiner frühen Begeisterung für Thomas MannWas bedeutet das?, dessen Werke (insbesondere Tonio Kröger) Bauers Jugend bestimmten.

Die große Belesenheit Bauers wird auch daran deutlich, wie oft er auf Schriftsteller*innen und deren Werke in seinen Schriften verweist, sie zitiert und ihre Gedanken selbst in seinen juristischen Plädoyers weiterführt. Dazu gehören Philosoph*innen und Schriftsteller*innen wie SokratesWas bedeutet das?, Kant, Hegel, Schiller, Goethe oder Simone de Beauvoir, aber auch Rechtswissenschaftler wie Rudolf von Jhering und Gustav RadbruchWas bedeutet das?.

Der hohe Stellenwert, den Fritz Bauer der Literatur zumaß, zeigte sich auch in seiner Ermutigung an Schriftsteller*innen, am Auschwitz-Prozess teilzunehmen, diesen zu dokumentieren und dichterisch zu verarbeiten.

© pechschwarz
Fakten-Check

Bist du bereit, dein Wissen über Fritz Bauer zu testen?

Fritz Bauer hat eine Unterwerfungserklärung gegenüber der NSDAP unterschrieben, um aus dem KZ freigelassen zu werden.

Richtig!

Diese Behauptung ist tendenziös und frei erfunden. Das Dokument, worauf sich die Verbreiter beziehen, wurde von den Nationalsozialisten selbst verfasst. Die Namen derjenigen, die sich der NSDAP laut des gefälschten Dokuments unterworfen haben sollten, wurden von den Nazis unter das Dokument getippt. Es ist als Fälschung auch daran zu erkennen, dass es keine handschriftlichen Unterschriften gibt (siehe die Unterschrift im Dokument unten, „Fritz Hauer“). Durch die Fälschung sollten die politisch verfolgten Sozialdemokraten und die damalige Gesellschaft gegeneinander ausgespielt werden.

Zu behaupten, hinter dem von den Nationalsozialisten gefälschten Dokument stecke doch eine Wahrheit, verbreitet die nationalsozialistische Täuschungsabsicht heute wieder und spielt rechtsextremen Anschauungen zum Tanz auf.

 

Falsch!

Diese Behauptung ist tendenziös und frei erfunden. Das Dokument, worauf sich die Verbreiter beziehen, wurde von den Nationalsozialisten selbst verfasst. Die Namen derjenigen, die sich der NSDAP laut des gefälschten Dokuments unterworfen haben sollten, wurden von den Nazis unter das Dokument getippt. Es ist als Fälschung auch daran zu erkennen, dass es keine handschriftlichen Unterschriften gibt (siehe die Unterschrift im Dokument unten, „Fritz Hauer“). Durch die Fälschung sollten die politisch verfolgten Sozialdemokraten und die damalige Gesellschaft gegeneinander ausgespielt werden.

Zu behaupten, hinter dem von den Nationalsozialisten gefälschten Dokument stecke doch eine Wahrheit, verbreitet die nationalsozialistische Täuschungsabsicht heute wieder und spielt rechtsextremen Anschauungen zum Tanz auf.

 

Fakten-Check

Bist du bereit, dein Wissen über Fritz Bauer zu testen?

Fritz Bauer hat nach 1949 versucht, sein Judentum peinlich zu verbergen.

Richtig!

Die Behauptung ist tendenziös und frei erfunden. Fritz Bauer bezeichnete sich als „glaubenslos“ und schrieb dies auch in offizielle Formulare. Dies war eine Distanzierung von einer religiösen Einstellung, nicht jedoch vom Judentum. Ebenso wie Menschen sich vom katholischen, evangelischen oder einem anderen Glauben als einem Religionsbekenntnis distanzieren, aber dadurch keineswegs verbergen oder verbergen wollen, dass sie geschichtlich aus einer Familie mit katholischem oder anderem religiösem Hintergrund stammen. Nach seinem Glauben befragt, erklärte Bauer, der evangelische Theologie in Tübingen studierte, selbst des Öfteren, dass er an die Bergpredigt und die (darin enthaltene) Goldene Regel („Was Du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu“) glaubt, die zu einer Art Richtschnur seines Lebens geworden sei. Ein Beispiel hierfür findet sich in dem Interview von Renate Lasker-Harpprecht mit Dr. Fritz Bauer in der Senderreihe des Westdeutschen Rundfunks (WDR), „Als Sie noch jung waren“, 1967.

Die Behauptung, dass Fritz Bauer sein Judentum peinlich verborgen habe, ist Wasser auf die Mühlen von Rechtsextremen. Sie bedient die nationalsozialistische Verschwörungstheorie mit ihrer Wahnvorstellung vom Kampf des Judentums gegen Deutschland und den Wahn von der heimlichen Rache der Juden für die begangenen NS-Verbrechen. Der Widerstand der Opfer und Überlebenden wird als bloße Rachehandlung diskreditiert.

Falsch!

Die Behauptung ist tendenziös und frei erfunden. Fritz Bauer bezeichnete sich als „glaubenslos“ und schrieb dies auch in offizielle Formulare. Dies war eine Distanzierung von einer religiösen Einstellung, nicht jedoch vom Judentum. Ebenso wie Menschen sich vom katholischen, evangelischen oder einem anderen Glauben als einem Religionsbekenntnis distanzieren, aber dadurch keineswegs verbergen oder verbergen wollen, dass sie geschichtlich aus einer Familie mit katholischem oder anderem religiösem Hintergrund stammen. Nach seinem Glauben befragt, erklärte Bauer, der evangelische Theologie in Tübingen studierte, selbst des Öfteren, dass er an die Bergpredigt und die (darin enthaltene) Goldene Regel („Was Du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu“) glaubt, die zu einer Art Richtschnur seines Lebens geworden sei. Ein Beispiel hierfür findet sich in dem Interview von Renate Lasker-Harpprecht mit Dr. Fritz Bauer in der Senderreihe des Westdeutschen Rundfunks (WDR), „Als Sie noch jung waren“, 1967.

Die Behauptung, dass Fritz Bauer sein Judentum peinlich verborgen habe, ist Wasser auf die Mühlen von Rechtsextremen. Sie bedient die nationalsozialistische Verschwörungstheorie mit ihrer Wahnvorstellung vom Kampf des Judentums gegen Deutschland und den Wahn von der heimlichen Rache der Juden für die begangenen NS-Verbrechen. Der Widerstand der Opfer und Überlebenden wird als bloße Rachehandlung diskreditiert.

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Glossar

Literaturhinweise:

Irmtrud Wojak, Fritz Bauer 1903-1968. Eine Biografie. 2. Auflage. Eschenlohe: BUXUS EDITION, 2019.

 

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