Geschichte der BUXUS STIFTUNG
2013
„Wir können aus der Erde keinen Himmel machen, aber jeder von uns kann etwas dazu tun, dass sie nicht zur Hölle wird.“ Der Satz Fritz Bauers steht für die Projekte der gemeinnützigen BUXUS STIFTUNG. Im Oktober 2013 wird sie zur Erinnerung an das Lebenswerk des Juristen gegründet, zu einem Zeitpunkt, als der politische Rechtstrend auch das Werk Fritz Bauers in Form von Desinformation zu erfassen droht.
Zur Buxus Stiftung
2016
Mitte Februar 2016 erscheint eine Neuauflage der Biografie von Fritz Bauer in dem von BUXUS STIFTUNG gegründeten Verlag BUXUS EDITION. Diese Neuauflage ermöglicht zwei Korrekturen, zum einen, dass Fritz Bauer nach seiner Haft im Konzentrationslager Heuberg 1933 nicht in das Festungswerk auf dem Oberen Kuhberg, sondern in das Garnisonsarresthaus in Ulm abgeschoben wird, aus dem er dann freikommt. Die andere Korrektur erfüllt ein Anliegen von Dr. Ernst Friedrich Jung, gegen dessen Vater Bauer eine Anschuldigungsschrift verfasste, keine Anklage.
Das Goethe-Institut kauft die Biografie für seine Bibliotheken im Ausland.
Irmtrud Wojak, Fritz Bauer (1903-1968). Eine Biographie. 1. Neuaufl., München: BUXUS EDITION, 2016, 638 Seiten.
2016
Kurz nach dem Erscheinen der Neuauflage stellt die BUXUS STIFTUNG im März 2016 eine erste Website online. Sie realisiert damit ihr vordringliches Anliegen, der Stimme Fritz Bauers Resonanz in der öffentlichen Diskussion zu verschaffen. Sie wird 2020 von der Webseite des fritz-bauer-forum.de abgelöst.
2019
Angesichts wachsenden Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus entstand bereits 2014 die Idee zur Interaktiven Fritz Bauer Bibliothek (IFBB). Ihr Slogan lautet: „Die mutigste Bibliothek der Welt.“ Das Radcliffe Institute der Harvard Universität ermöglicht der Initiatorin Irmtrud Wojak 2014/15, das Projekt mit einem einjährigen Stipendium zu erproben und weiterzuentwickeln. Mit ihren Geschichten vom Widerstand und Überleben soll die IFBB dazu beitragen, Menschenrechtsaktivist*innen zu bestärken und bekannter zu machen. Sie trägt weltweit zur Vernetzung der Geschichten bei. Auf der Webplattform der IFBB kann sich jede*r einen Account anlegen und Geschichten erzählen. Ob als Text, Film oder in Bildern, bleibt jedem selbst überlassen.
2017 ermöglichte es die Auszeichnung des Projekts mit einem internationalen Forschungsseminar am Radcliffe Institute, die praktische Arbeit mit der Datenbank zu evaluieren und sie für Nutzer_innen weiter zu verbessern. 2019 wird die IFBB mit einer Veranstaltung in Bochum im Netz eröffnet. Fortan werden einzelne Geschichten auch in der gleichnamigen Buchreihe in der BUXUS EDITION erscheinen.
2019
2019 ist auch das Jahr, in dem die BUXUS STIFTUNG einen Ort für das Fritz Bauer Forum findet. Sie nimmt an einer Ausschreibung für die Umnutzung der ehemaligen Trauerhalle Havkenscheid in Bochum teil. Der Entwurf stammt vom Stadtbaumeister Ferdinand Keilmann (1907-1979). Dieser wurde 1932 Mitglied der NSDAP. Nach 1945 durchlief Keilmann das Entnazifizierungsverfahren zweimal, danach wurde er ins Bochumer Hochbauamt berufen.
Mit dem angrenzenden früheren städtischen Betriebshof ist damit ein faszinierender Ort für das Fritz Bauer Forum gefunden. Das „Nie wieder!“ der Überlebenden wird hier lebendig als die bleibende Herausforderung zum „Nein!“ gegenüber Unrecht und Gewalt in Geschichte und Gegenwart.
Fritz Bauers Engagement für Demokratie und Menschenrechte bekommt damit einen internationalen Ort für Forschung, Bildung, Kunst und Dialog.
2023
Veröffentlichung der Interaktiven Ausstellung „Wenn ich mein Büro verlasse, betrete ich feindliches Ausland“ des Fritz Bauer Forums.
